Zur großen Überraschung des Betreibers Easyfairs – und damit der gesamten Veranstaltungsbranche – gab die Stadtverwaltung von Mechelen (B) letzte Woche in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Nekkerhal im Jahr 2032 abgerissen wird.
Nur einen Tag nachdem der Stadtrat im Rahmen eines eindrucksvollen Networking-Tages der Veranstaltungsbranche seine Stadt zum idealen Standort für Kongresse, Messen und andere Veranstaltungen erklärt hatte, wird der Veranstaltungsort nun zu einem Wohngebiet umfunktioniert.
Impact-Mehrwert Nekkerhal
Am 6. Juni rief Bürgermeister Bart Somers in seiner Keynote beim Mechelen Matcht dazu auf, Großveranstaltungen in Mechelen zu organisieren. Die Stadt hat zudem alles getan, um in und um Boom in den Entertainment Valley-Plan aufgenommen zu werden, insbesondere weil sie erkennt, dass Veranstaltungen nicht nur einen sozialen, sondern auch einen wirtschaftlichen Mehrwert für die Region haben.
Verlorene Quadratmeter kommen nicht zurück. Das bedeutet einen Nettoverlust an Chancen für die Branche. Am ersten Tag Veranstaltungen zu organisieren und am zweiten Tag den kompletten Abriss des Veranstaltungsortes zu fordern, ist nicht die beste politische Entscheidung. Investitionen in die Infrastruktur sind es.
Die Schließung der Nekkerhal Mechelen ist daher ein schwerer Schlag. Als eine der meistbesuchten Multiformat-Veranstaltungshallen Belgiens hat sich die Anzahl der Veranstaltungen seit der Übernahme durch Easyfairs mehr als verdreifacht. Heute ist die Nekkerhal eine gut funktionierende Infrastruktur mit hoher Auslastung, starker Kundenbindung und nachweisbarem wirtschaftlichen Mehrwert für Stadt und Region.
Belgien als Eventland
Die Umnutzung dieser großen Veranstaltungshalle wird nicht nur die Region Mechelen, sondern auch das internationale Image der belgischen Veranstaltungsbranche beeinflussen. Belgien möchte sich als Veranstaltungsort par excellence positionieren. Das Image im Bereich Stadtmarketing und Tourismus ist nicht zu unterschätzen. Unsere belgischen Veranstaltungen und unser Know-how sind Weltklasse und international bekannt.
Doch unserem Land fehlen Kapazitäten und Veranstaltungsorte, um auch große Indoor-Veranstaltungen wie internationale Kongresse und Messen auszurichten. Im Gegensatz zu anderen Ländern wird nicht ausreichend in die Entwicklung zukunftssicherer Infrastrukturen investiert. Dieser wunde Punkt wurde im vergangenen Wahljahr mehrfach thematisiert, unter anderem im Memorandum der Event Confederation, dem Dachverband aller belgischen Veranstaltungsorganisatoren und -anbieter.
Investitionen in große Veranstaltungsorte
„Der Abriss der Nekkerhal trifft die Veranstaltungsbranche zutiefst“, sagt Christine Merckx. Die Sprecherin der belgischen Veranstaltungsbranche bedauert nicht nur die mangelnde Kommunikation mit der Branche über dieses symbolträchtige Dossier und den Mangel an stichhaltigen Begründungen für die Umwandlung in ein zusätzliches Wohngebiet, sondern vor allem die mangelnde Bereitschaft, weiter in die Entwicklung großer Veranstaltungsorte zu investieren.
Das Fehlen einer umfassenden und angepassten Infrastruktur, auch in unserer Hauptstadt, stellt eindeutig einen Engpass für eine stärkere Entwicklung des Veranstaltungssektors dar. Große Veranstaltungsorte sind für die Zukunft der Branche, unseres Landes und seiner Internationalisierungsambitionen unerlässlich.
Es ist die Aufgabe der lokalen Regierungen, in Infrastruktur und Unterstützung zu investieren, damit Veranstaltungen in unserem Land florieren können. Die Event Confederation hat die Aufgabe, gemeinsam mit ihren Event-Experten die Nekkerhal und andere große Veranstaltungsorte weiter zu fördern. Nur gemeinsam können wir zu einem florierenden Veranstaltungssektor und zu Belgien als Veranstaltungsland par excellence beitragen.
Quelle: Event Confederation
