„Es war ein Ameisenhaufen, aber wir haben es geschafft.“ In nur 36 Stunden baute das Tomorrowland-Team eine völlig neue Hauptbühne, nachdem die ursprüngliche Hauptbühne in Flammen aufgegangen war.
Beim Tomorrowland wurde das Unmögliche möglich gemacht. Heute um 16:15 Uhr erklangen die ersten Beats auf einer brandneuen Hauptbühne. Den Auftakt machten DJ Odymel und Pegassi mit einer Viertelstunde Verspätung. Neben den DJs gab es eine Konstante: UNITE, die klassische Kernbotschaft von Tomorrowland.
Der leitende Produzent Stefan sah emotional zu: „Was wir hier in 36 Stunden geschafft haben, ist unglaublich. All diese Leute. Bühne. Technik. Crew. Ich bin allen so, so dankbar. Es war ein echter Kampf. Aber wir haben es geschafft. Das Unmögliche.“
„Es war ein totales Chaos“, fährt Stefan fort. „Wir haben alles gegeben. Ich bin unglaublich stolz auf all diese Leute. Meine Dankbarkeit ist riesig, immens. Ich kann es immer noch nicht glauben.“
Auf die Frage, ob er in den vergangenen Tagen überhaupt geschlafen habe, antwortete er: „Kaum.“ In diesem Moment öffnen sich die Tore, Tausende strömen ins Stadion. „Entschuldigt, ich muss los!“, ruft er und verschwindet in der Menge.
Seit Mittwochabend war es ein Wettlauf gegen die Zeit. Die ursprüngliche Hauptbühne, 45 Meter hoch und 160 Meter breit, wurde von den Flammen vollständig zerstört. Zurück blieb ein verkohlter Haufen aus verbogenem Stahl. Zwei Wochen lang hatten Techniker daran gearbeitet, das Bühnenbild aus 2.616 Kubikmetern Styropor, 2.278 Sperrholzplatten und 2.460 Dosen Polyurethan-Isoliermaterial aufzubauen. Das Feuer zerstörte alles.
44 Stunden zwischen Brand und Eröffnung des Festgeländes
Zwischen dem Brand und der Eröffnung des Festivalgeländes vergingen 44 Stunden. Zwischen dem Brand und den ersten Beats auf der neuen Bühne: 46 Stunden. Der offizielle Wiederaufbau begann erst gestern gegen 7:30 oder 8:00 Uhr und dauerte rund 32 Stunden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: eine neue Hauptbühne mit einer Breite von rund 70 Metern und einer Höhe von acht Metern. Deutlich kleiner als das Original, aber keineswegs weniger beeindruckend.
„Es ist ein Drittel der ursprünglichen Bühne, aber sicher nicht weniger“, sagt Frank Verstraeten, ehemaliger CEO von Zillion. Rund 200 Menschen waren für den Wiederaufbau im Einsatz. Laut Sprecherin Debby Wilmsen wurde in enger Absprache mit Feuerwehr und Polizei alles überprüft, und die neue Bühne sei „hundertprozentig sicher“.
„Der Künstler ist näher am Publikum, das macht das Erlebnis intimer. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Wir haben in 36 Stunden eine neue Hauptbühne aufgebaut“, sagt Wilmsen. Ein Feuerwerk wird es zwar nicht geben, aber die Erleichterung nach diesem Kunststück ist in jedem Beat spürbar, der durch Boom erklingt.







